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Geldanlage

Die häufigsten Anlagefehler von Medizinern - und wie du sie vermeidest

Fallende Aktienkurse symbolisch für die Anlagefehler von Ärzten
Fallende Aktienkurse symbolisch für die Anlagefehler von Ärzten
Fallende Aktienkurse symbolisch für die Anlagefehler von Ärzten

Lesedauer: 15 Minuten

22.08.2025

Der teure Preis mangelnder Finanzbildung in der ärztlichen Ausbildung

Stell dir vor, du verlierst über deine gesamte Berufslaufbahn hinweg über 500.000 Euro - nicht durch schlechte Investments, sondern durch vermeidbare Anlagefehler. Genau das passiert vielen Ärztinnen und Ärzten. Studien zeigen, dass Privatanleger im Durchschnitt nur etwa 3-4% jährliche Rendite erzielen, während der breite Aktienmarkt langfristig 7-9% abwirft. Diese Differenz summiert sich über ein Berufsleben zu enormen Beträgen.

Als Ärztin oder Arzt stehst du vor einer besonderen Herausforderung: Du verfügst zwar über ein überdurchschnittliches Einkommen, das angelegt werden will, hast aber durch Schichtdienste, Bereitschaftsdienste und die hohe berufliche Belastung kaum Zeit, dich intensiv mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Die wöchentliche Arbeitszeit von oft über 50 Stunden pro Woche lässt wenig Raum für Portfolioanalysen. Gleichzeitig beginnt unsere Karriere mit Mitte oder Ende 20 später als in anderen Berufen - wodurch wir oft erst spät mit dem Vermögensaufbau beginnen können.

Dieser Artikel zeigt dir die gravierendsten Anlagefehler, die speziell in unserem Berufsstand immer wieder auftreten. Du erfährst nicht nur, warum diese Fehler so kostspielig sind, sondern erhältst auch konkrete, praxiserprobte Strategien, wie du sie vermeidest.

Anlagefehler #1: Emotionale Entscheidungen statt rationaler Analyse

In der Notaufnahme würdest du niemals aus dem Bauch heraus entscheiden, welches Medikament du verabreichst. Du stützt dich auf Leitlinien, Evidenz und systematische Diagnostik. Doch sobald es um Geldanlage geht, lassen sich viele Kolleginnen und Kollegen von Angst und Gier leiten - die zwei gefährlichsten Emotionen an der Börse.

Das Forschungsgebiet der Behavioral Finance hat eindrucksvoll nachgewiesen, wie sehr Emotionen unsere Anlageentscheidungen beeinflussen. Wenn die Märkte steigen, überkommt uns die Gier. Wir hören von der Assistenzärztin, die mit einer "heißen Aktie" angeblich ihr Gehalt verdoppelt hat, und wollen auch dabei sein. Wenn die Kurse fallen, übernimmt die Angst die Kontrolle. Wir verkaufen in Panik, meist genau am Tiefpunkt.

Ein klassisches Beispiel war der Bitcoin-Hype Ende 2021. Viele Mediziner stiegen ein, als Bitcoin bereits bei 60.000 Dollar stand, angelockt von Geschichten über Nacht reich gewordener Kollegen. Ein Jahr später stand der Kurs bei 16.000 Dollar - ein Verlust von über 70%. Die emotionalen Käufer hatten klassisch prozyklisch gehandelt: teuer gekauft, billig verkauft.

Dein Gehirn spielt dir dabei einen Streich. Die Amygdala, unser Angstzentrum, reagiert etwa 200 Millisekunden schneller als der präfrontale Kortex, der für rationales Denken zuständig ist. In Stresssituationen - und fallende Kurse sind Stress pur - übernimmt also automatisch das emotionale System die Kontrolle.

Die Lösung liegt in der Systematisierung deiner Anlageentscheidungen. Erstelle klare Regeln, wann du kaufst und verkaufst, und halte dich daran. Führe ein Investmenttagebuch, in dem du deine Entscheidungen und deren Gründe dokumentierst.

Halte dich an die die 24-Stunden-Regel: Warte mindestens einen Tag, bevor du große Anlageentscheidungen triffst. So gibst du deinem rationalen Denken Zeit, die Oberhand zu gewinnen.

Anlagefehler #2: Mangelnde Diversifikation - Alle Eier in einem Korb

Als Ärztin oder Arzt weißt du: Oft nutzen wir verschiedene Medikamente, um die Wirksamkeit z.B. einer Blutdrucksenkung zu erhöhen. Genau dieses Prinzip solltest du auch bei deiner Geldanlage anwenden. Trotzdem legen viele Ärztinnen und Ärzte ihr gesamtes Vermögen in nur wenigen Einzelaktien an, oft aus der Pharma- oder Medizintechnikbranche, "weil man sich da auskennt".

Die moderne Portfoliotheorie zeigt eindeutig: Durch Diversifikation kannst du bei gleichbleibender Renditeerwartung das Risiko drastisch reduzieren. Ein Portfolio aus 30 unterschiedlichen Aktien hat nur noch etwa 20% des Risikos einer Einzelaktie. Der Grund ist die nicht perfekte Korrelation: Wenn Aktie A fällt, steigt vielleicht Aktie B.

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Ein Oberarzt investierte 2019 sein gesamtes Erspartes von 100.000 Euro in Wirecard-Aktien. Die Insolvenz 2020 vernichtete sein komplettes Vermögen. Hätte er das Geld auf 20 verschiedene Aktien verteilt, wäre der Verlust vielleicht nur 5% gewesen - schmerzhaft, aber verkraftbar.

Echte Diversifikation bedeutet aber mehr als nur verschiedene Aktien zu kaufen. Du solltest über verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien), Regionen (Deutschland, Europa, USA, Schwellenländer) und Branchen streuen. Ein einfacher Weg dazu sind ETFs (Exchange Traded Funds), die automatisch in hunderte oder tausende Einzelwerte investieren.

Anlagefehler #3: Unterschätzte Kosten fressen die Rendite

Stell dir vor, du würdest bei jeder Medikamentengabe 2% der Menge einfach wegschütten - unsinnig, oder? Genau das passiert aber bei vielen Geldanlagen durch versteckte Kosten. Der Ausgabeaufschlag, die jährliche Verwaltungsgebühr, Transaktionskosten - all das summiert sich zu einer erheblichen Renditebelastung.

Ein Rechenbeispiel macht dieses Problem deutlich: Du legst 100.000 Euro für 30 Jahre an. Bei 7% Bruttorendite und 0,2% Kosten (typischer ETF) hast du am Ende 761.000 Euro. Bei 2% Kosten (typischer aktiver Fonds) sind es nur noch 432.000 Euro. Die höheren Kosten haben dich 329.000 Euro gekostet - mehr als das dreifache deiner ursprünglichen Anlage!

Besonders perfide sind die Kosten bei vielen "spezialisierten" Finanzberatern für Mediziner. Sie verkaufen oft geschlossene Fonds mit 5% Ausgabeaufschlag und 3% jährlichen Kosten, begründet mit "maßgeschneiderter Beratung für Ihren Berufsstand". In Wahrheit unterscheiden sich deine Anlagebedürfnisse nicht fundamental von denen eines Ingenieurs oder Lehrers mit ähnlichem Einkommen.

Auch die Steuern darfst du nicht vergessen. In Deutschland fallen auf Kapitalerträge 25% Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag an, insgesamt etwa 26,4%. Der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro (2.000 Euro für Verheiratete) ist schnell ausgeschöpft. Durch geschickte Gestaltung kannst du aber Steuern sparen: Thesaurierende ETFs reinvestieren Erträge automatisch, was abhängig von der Vorabpauschale günstiger sein kann als bei ausschüttenden ETFs. Beim Verkauf von ETFs oder Einzelaktien kannst du Verluste mit Gewinnen verrechnen.

Die Lösung ist einfach: Achte penibel auf die Kosten. Wähle ETFs mit einer Gesamtkostenquote (TER) unter 0,3%. Nutze Direktbanken mit kostenlosen Depots und günstigen Sparplänen. Verzichte auf aktiv gemanagte Fonds, die ihre höheren Kosten nur in den seltensten Fällen durch Mehrrendite rechtfertigen.

Anlagefehler #4: Blindes Folgen von Trends ohne eigene Analyse

Im Arztzimmer würdest du niemals eine Therapie verschreiben, nur weil sie gerade "in Mode" ist. Du prüfst die Evidenz, liest Studien, wägst Nutzen und Risiken ab. Doch bei der Geldanlage verfallen viele Medizinerinnen und Mediziner dem Herdentrieb.

Die Geschichte ist voll von Beispielen: Die Dotcom-Blase 2000, als die T-Aktie als "Volksaktie" beworben wurde und Millionen Deutsche ihr Erspartes verloren. Der Neue-Markt-Crash, bei dem über 90% des Wertes vernichtet wurde. Oder aktueller: der Covid-Crash 2021.

Das Problem: Wenn alle in dieselbe Richtung rennen, sind die Bewertungen meist schon viel zu hoch. Studien zeigen, dass 80% der Privatanleger erst kaufen, nachdem eine Aktie bereits deutlich gestiegen ist. Sie kaufen die Schlagzeile, nicht das Unternehmen. Wenn dann alle gleichzeitig verkaufen wollen, bricht der Kurs ein.

Als Assistenzärztin oder Oberarzt hast du einen entscheidenden Vorteil: Du bist es gewohnt, kritisch zu hinterfragen und evidenzbasiert zu arbeiten. Nutze diese Fähigkeiten auch bei der Geldanlage!

Bevor du investierst, stelle dir folgende Fragen:

  • Verstehe ich das Geschäftsmodell?

  • Sind die Bewertungen gerechtfertigt?

  • Was könnte schiefgehen?

Seriöse Informationsquellen sind dabei unerlässlich. Statt auf Börsenforen oder YouTube-Gurus zu hören, nutze besser Geschäftsberichte, Analystenreports renommierter Häuser und wissenschaftliche Publikationen.

Anlagefehler #5: Kurzfristiges Denken statt langfristiger Strategie

In der Medizin wissen wir: Chronische Krankheiten erfordern Geduld und langfristige Therapiekonzepte. Ein Typ-2-Diabetiker wird nicht über Nacht gesund. Genauso verhält es sich mit dem Vermögensaufbau - er braucht Zeit und Ausdauer.

Viele Anleger agieren wie Daytrader, kaufen und verkaufen ständig, reagieren auf jede Schlagzeile. Das Ergebnis: hohe Transaktionskosten und meist unterdurchschnittliche Renditen. Studien belegen, dass die aktivsten Trader oftmals mit die schlechtesten Ergebnisse erzielen. Wer dagegen 15 Jahre oder länger investiert bleibt, hatte historisch eine sehr Geringe Verlustwahrscheinlichkeit.

Am DAX zeigt sich beispielsweise: Trotz Dotcom-Blase, Finanzkrise, Corona-Crash und Ukraine-Krieg erzielte er seit 1988 eine durchschnittliche Jahresrendite von über 8%. Wer nach jedem Crash verkauft hätte, wäre heute arm. Wer durchgehalten oder sogar nachgekauft hat, kann sich über stattliche Gewinne freuen.

Als Medizinerin solltest du verschiedene Anlagehorizonte definieren. Geld für die Fortbildung nächstes Jahr gehört aufs Tagesgeldkonto, nicht in Aktien. Die Rücklage für die Praxisgründung in fünf Jahren kann in einen ausgewogenen Mischfonds. Aber deine Altersvorsorge mit 30 oder 40 Jahren Anlagehorizont sollte schwerpunktmäßig am ehesten in Aktien investiert sein.

Der Cost-Average-Effekt ist dein Freund: Durch regelmäßige Sparpläne kaufst du bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile, bei hohen Kursen weniger. So glättest du Schwankungen und musst dir keine Gedanken über den "richtigen" Einstiegszeitpunkt machen.

Anlagefehler #6: Zu spätes Beginnen - Der unterschätzte Zinseszinseffekt

Albert Einstein soll den Zinseszinseffekt als das "achte Weltwunder" bezeichnet haben. Für dich als Medizinerin oder Mediziner ist er besonders wichtig, denn dein später Berufseinstieg verkürzt die Zeit, in der er wirken kann.

Die Mathematik ist gnadenlos: Wer mit 25 Jahren beginnt, monatlich 500 Euro zu 7% anzulegen, hat mit 65 Jahren 1,3 Millionen Euro. Wer erst mit 35 startet, kommt nur auf 610.000 Euro - weniger als die Hälfte! Zehn Jahre Unterschied, 690.000 Euro weniger Vermögen.

Als Assistenzärztin denkst du vielleicht: "Ich verdiene noch nicht genug zum Sparen." Das ist ein Trugschluss. Selbst 50 Euro monatlich während der Weiterbildung sind besser als nichts. Bei 7% Rendite werden daraus in 35 Jahren immerhin 91.000 Euro. Vor allem aber entwickelst du die Gewohnheit des Sparens, bevor sich dein Lebensstandard an das Facharzteinkommen angepasst hat.

Ein kluger Ansatz ist die Gehaltssteigerungs-Strategie: Bei jeder Gehaltserhöhung erhöhst du deine Sparrate um die Hälfte der Steigerung. So verbesserst du kontinuierlich deinen Lebensstandard und deine Sparquote gleichzeitig. Vom Assistenzarzt- zum Facharztgehalt sind das oft 1.500 Euro netto mehr - 750 Euro davon in den Vermögensaufbau gesteckt, macht langfristig den Unterschied zwischen finanzieller Freiheit und lebenslanger Abhängigkeit vom Arbeitseinkommen.

Wie du mit einer geschickten Gehaltsverhandlung dein Gehalt erhöhen kannst, erfährst du hier.

Anlagefehler #7: Überteuerte "Spezialprodukte für Ärzte"

"Als Arzt haben Sie besondere Bedürfnisse" - mit diesem Argument verkaufen spezialisierte Finanzberater überteuerte Produkte an unseren Berufsstand. Die Wahrheit: Deine Anlagebedürfnisse unterscheiden sich in den allermeisten Fällen nicht fundamental von denen anderer Gutverdiener.

Ein typisches Beispiel sind geschlossene Immobilienfonds "exklusiv für Heilberufler". Ausgabeaufschlag 5%, jährliche Verwaltung 2%, Erfolgsbeteiligung 20% - da bleibt von der Rendite nicht viel übrig. Ein börsengehandelter Immobilien-ETF bzw. REIT-ETF kostet 0,3% pro Jahr, ist täglich verkaufbar und breit diversifiziert.

Oder die beliebten Mischfonds von Ärztebanken: Sie werden als "Defensiv" angepriesen, haben aber 1,5% Kosten pro Jahr, dazu manchmal versteckte Kickbacks. Die Performance liegt daher regelmäßig unter der Inflationsrate. Ein simples Portfolio aus 30% Aktien-ETF und 70% Anleihen-ETF kostet ein Zehntel und performt besser.

Besonders dreist: Vermögensverwaltungen, die 1-2% des verwalteten Vermögens pro Jahr kosten, plus Gewinnbeteiligung. Bei 500.000 Euro Vermögen zahlst du 10.000 Euro jährlich - das Gehalt einer Teilzeit-MFA! Dabei bekommst du meist nur das Standard-Portfolio, das du mit drei ETFs selbst nachbauen könntest.

Die Lösung: Lass dich nicht blenden von vermeintlicher Exklusivität. Die besten Anlageprodukte sind simpel, transparent und günstig. Ein Weltaktien-ETF bildet 3.000 Unternehmen ab und kostet 0,2% pro Jahr. Das reicht die Anlagebedürfnisse von 90% aller Anlegerinnen und Anleger.

Anlagefehler #8: Vernachlässigung der Altersvorsorge

Als Ärztinnen und Ärzte zahlen wir für unsere Rente in eines der zahlreichen Versorgungswerke ein. Viele wiegen sich in falscher Sicherheit: "Das Versorgungswerk wird schon reichen." Die Realität sieht anders aus.

Die durchschnittliche Versorgungswerk-Rente liegt bei etwa 2.800 Euro monatlich. Klingt viel? Nicht wenn du bedenkst, dass du als Fachärztin aktuell 5.000-10.000 Euro netto verdienst. Die Rentenlücke beträgt oft 50-70% des letzten Einkommens. Gleichzeitig sinken die Renditen der Versorgungswerke kontinuierlich, von früher 4% auf heute teilweise unter 2%.

Die Drei-Säulen-Strategie für Mediziner sieht so aus: Erstens die Pflichtvorsorge (Versorgungswerk) als Basis. Zweitens bei Niedergelassenen ggf. steuerlich geförderte Vorsorge wie die Rürup-Rente, bei der du als Gutverdienerin bis zu 27.565 Euro jährlich steuerlich absetzen kannst. Drittens freie Vermögensbildung mit ETF-Sparplänen, die flexibel und renditestart sind.

Ein Rechenbeispiel für eine 35-jährige Fachärztin: 1.000 Euro monatlich in ETFs angelegt ergibt bei 7% Rendite mit 65 Jahren ein Vermögen von 1,2 Millionen Euro. Bei einer Entnahmerate von 4% sind das 4.000 Euro monatlich - die Rentenlücke ist geschlossen.

Der Weg zur erfolgreichen Vermögensbildung

Diese acht Anlagefehler kosten dich als Medizinerin oder Mediziner über dein Berufsleben hinweg potentiell Millionen von Euro. Das Gute daran: Sie sind alle vermeidbar. Du musst kein Finanzgenie werden, um erfolgreich anzulegen. Es reicht, die Grundprinzipien zu verstehen und konsequent umzusetzen.

Beginne heute mit drei einfachen Schritten: Erstens, eröffne ein kostenloses Depot bei einer Direktbank. Zweitens, richte einen ETF-Sparplan über mindestens 10% deines Nettoeinkommens ein. Drittens, automatisiere den Prozess und schaue nur quartalsweise ins Depot.

Erfolgreiche Geldanlage basiert auf wissenschaftlicher Evidenz, nicht auf Bauchgefühl. Sie erfordert Geduld und Disziplin, keine hektische Betriebsamkeit. Und sie funktioniert am besten, wenn du einen klaren Plan hast und dich daran hältst.

Als Ärztinnen und Ärzte haben wir die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Vermögensbildung: ein überdurchschnittliches Einkommen, analytisches Denkvermögen und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.

Nutze diese Stärken, vermeide die beschriebenen Fehler, und der finanzielle Erfolg wird sich einstellen.

Häufige Fragen zu diesem Thema

Sollte ich als Assistenzärztin trotz niedrigem Einkommen schon mit der Geldanlage beginnen?

Absolut! Selbst 50-100 Euro monatlich machen durch den Zinseszinseffekt langfristig einen enormen Unterschied. Wichtiger als die Höhe ist, dass du die Gewohnheit des Sparens entwickelst. Viele Direktbanken bieten ETF-Sparpläne bereits ab 25 Euro monatlich an. Erhöhe die Sparrate einfach mit jeder Gehaltssteigerung. Der frühe Start ist wertvoller als hohe Beträge später.

Wie viel Zeit muss ich wöchentlich für meine Geldanlage einplanen?

Nach der initialen Einrichtung, die etwa 1-2 Stunden dauert, benötigst du nur noch 15-30 Minuten pro Quartal für die Überprüfung deines Portfolios. Ein automatisierter ETF-Sparplan läuft von selbst. Vermeide es, täglich die Kurse zu checken - das führt nur zu emotionalen Fehlentscheidungen. Einmal im Quartal reicht völlig aus, um gegebenenfalls kleine Anpassungen vorzunehmen.

Ist es sinnvoll, einen Finanzberater speziell für Ärzte zu beauftragen?

In den meisten Fällen nicht. Die meisten "Ärzteberater" verkaufen überteuerte Produkte mit hohen Provisionen. Deine Anlagebedürfnisse unterscheiden sich nicht fundamental von anderen Gutverdienern. Falls du Beratung möchtest, wähle einen Honorarberater, der stundenweise abrechnet statt über Provisionen. Alternativ reicht oft die Lektüre guter Finanzbücher für das nötige Grundwissen.

Was ist der größte Fehler, den ich als Mediziner bei der Geldanlage machen kann?

Der größte Fehler ist, gar nicht anzufangen. Viele Kolleginnen und Kollegen schieben das Thema jahrelang vor sich her, weil sie auf den "perfekten Zeitpunkt" oder das "ideale Produkt" warten. Perfektion ist der Feind des Fortschritts. Starte lieber heute mit einem simplen ETF-Sparplan, als weitere Jahre zu warten. Du kannst deine Strategie immer noch optimieren, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast.

Weitere Ressourcen

  • Finanzskalpell® Circle, unser kostenpflichtiger Mitgliederbereich, bei dem sich gleichgesinnte Ärztinnen und Ärzte auf Augenhöhe über Finanz- und Karriere-Themen austauschen.

  • Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs* von Gerd Kommer ist das Standardwerk für passive Geldanlage im deutschsprachigen Raum. Kommer erklärt wissenschaftlich fundiert, warum ETFs für Privatanleger die beste Wahl sind und wie du ein effizientes Portfolio aufbaust. Das Buch ist zwar stellenweise etwas trocken, aber die Informationsdichte ist unschlagbar.

  • Die Kunst, über Geld nachzudenken* von André Kostolany ist ein Klassiker der Börsenliteratur. Der legendäre Börsenexperte teilt seine Weisheiten über Psychologie der Märkte, Timing und die Kunst der Spekulation. Auch wenn einige seiner Ansätze heute überholt sind, vermittelt das Buch ein tiefes Verständnis für die Mechanismen der Börse.


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