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Der präzisionsblog zu den themen finanzen, investieren, praxisführung und Karriere

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9 Gründe, warum du als Ärztin oder Arzt einen Steuerberater brauchst

Steuerberaterin bei der Arbeit
Steuerberaterin bei der Arbeit
Steuerberaterin bei der Arbeit

Lesedauer: 10 Minuten

24.10.2025

Darum geht's

Das Medizinstudium bereitet dich hervorragend auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten vor. Anatomie, Pathologie, Pharmakologie – all das beherrschst du am Ende deiner Ausbildung. Doch ein entscheidender Bereich bleibt komplett ausgespart: Finanzen, Steuern und Praxismanagement. Spätestens wenn du als Assistenzärztin in Weiterbildung über eine Niederlassung nachdenkst oder bereits eine eigene Praxis führst, wirst du mit steuerlichen Fragestellungen konfrontiert, die hochkomplex sind.

Viele Ärztinnen und Ärzte versuchen zunächst, ihre Steuererklärung selbst zu machen oder mit einer einfachen Software zu erledigen. Das mag bei einem angestellten Arzt noch funktionieren, aber sobald du niedergelassen bist, wird es schnell kompliziert. In diesem Artikel zeige ich dir neun überzeugende Gründe, warum die Investition in einen guten Steuerberater eine der klügsten finanziellen Entscheidungen für deine ärztliche Karriere ist.

Grund 1: Die Komplexität des Steuerrechts für medizinische Berufe

Das deutsche Steuerrecht umfasst mehrere tausend Paragrafen und wird jährlich durch zahlreiche Gesetzesänderungen angepasst. Für medizinische Berufe kommen noch spezielle Regelungen hinzu, die selbst für Fachleute herausfordernd sind.

Ständige Gesetzesänderungen und Sonderregelungen

Als niedergelassene Ärztin oder niedergelassener Arzt hast du in der Regel Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit. Das klingt zunächst einfach, aber die Details sind komplex: Wann kippt die Freiberuflichkeit in einen Gewerbebetrieb? Was passiert bei bestimmten Konstellationen eines Medizinischen Versorgungszentrums? Wie werden Einkünfte aus angestellter Tätigkeit (zum Beispiel als Honorarärztin in einer anderen Praxis) steuerlich behandelt?

Hinzu kommen ständige Gesetzesänderungen: Neue Abschreibungsregeln, geänderte Freibeträge, angepasste Regelungen zur Umsatzsteuer. Als Ärztin oder Arzt ist deine Zeit bereits durch medizinische Fortbildungen, Patientenversorgung und Qualitätsmanagement mehr als ausgefüllt. Die zusätzliche steuerrechtliche Weiterbildung würde bedeuten, dass du regelmäßig Fachliteratur studieren und Seminare besuchen müsstest – Zeit, die dir für deine Patientinnen und Patienten fehlt.

Ein spezialisierter Steuerberater bleibt für dich auf dem Laufenden und sorgt dafür, dass du alle gesetzlichen Änderungen optimal für deine Situation nutzt.

Grund 2: Optimierung der Praxisstruktur und Rechtsformwahl

Eine der wichtigsten Entscheidungen auf dem Weg in die Niederlassung ist die Wahl der richtigen Organisationsform. Diese Entscheidung hat weitreichende steuerliche Konsequenzen, die sich über Jahrzehnte auswirken.

Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis oder MVZ?

Möchtest du als Einzelpraxis starten? Planst du eine Berufsausübungsgemeinschaft mit Kolleginnen und Kollegen? Kommt ein Medizinisches Versorgungszentrum in Frage? Jede dieser Optionen hat unterschiedliche steuerliche Implikationen:

  • Eine Einzelpraxis ist steuerlich am überschaubarsten, bietet aber auch weniger Gestaltungsmöglichkeiten

  • Eine Gemeinschaftspraxis als Partnerschaftsgesellschaft ermöglicht die Verteilung von Gewinnen und gemeinsame Investitionen

  • Ein MVZ als GmbH bietet andere Abschreibungsmöglichkeiten und kann steuerlich vorteilhaft sein – bringt aber auch Körperschaftsteuer ins Spiel

Diese Entscheidung lässt sich nicht einfach rückgängig machen. Ein Steuerberater mit Erfahrung im medizinischen Bereich kann dir aufzeigen, welche Struktur für deine individuelle Situation am besten geeignet ist. Er berücksichtigt dabei nicht nur die aktuelle Steuerlast, sondern auch deine langfristigen Ziele: Planst du eine spätere Erweiterung? Möchtest du irgendwann einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden? All das fließt in die optimale Strukturentscheidung ein.

Wenn du mehr über das Thema Praxisgründung erfahren möchtest, schaue dir gerne unseren Blogartikel Praxisgründung leicht gemacht - Dein Fahrplan zum eigenen Standort an.

Grund 3: Maximale Nutzung von Abschreibungsmöglichkeiten

Ärztinnen und Ärzte investieren erhebliche Summen in ihre Praxisausstattung. Ein Augenarzt benötigt hochwertige Diagnostikgeräte, eine Orthopädin moderne Bildgebung, ein Chirurg spezialisierte Operationsinstrumente. Diese Investitionen können schnell sechsstellige Beträge erreichen.

Von medizinischen Geräten bis zur Praxisausstattung

Ein Steuerberater kennt alle Abschreibungsmöglichkeiten im Detail:

  • Normale lineare Abschreibung über die Nutzungsdauer

  • Sonderabschreibungen für bestimmte Wirtschaftsgüter

  • Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) bis zu bestimmten Grenzen

  • Investitionsabzugsbetrag für geplante Anschaffungen

  • Optimale Zeitpunkte für größere Investitionen

Stell dir vor, du planst die Anschaffung eines OCT-Geräts für 80.000 Euro. Ein erfahrener Steuerberater kann dir erklären, ob es steuerlich sinnvoller ist, das Gerät noch im laufenden Jahr anzuschaffen oder bis Januar zu warten. Er kann den Investitionsabzugsbetrag nutzen, um bereits vor der Anschaffung Steuern zu sparen. Er weiß, welche Komponenten vielleicht separat abgeschrieben werden können und wie du die maximale steuerliche Wirkung erzielst.

Für einen ersten Überblick über steuerliche Grundlagen empfiehlt sich das das Buch Sei doch nicht besteuert: Mit Steuerfabi die Welt der Steuern verstehen und richtig Geld sparen* von Fabian Walter – allerdings ersetzt auch dieses nicht die individuelle Beratung durch einen Steuerberater mit Praxiserfahrung.

Grund 4: Betriebsausgaben richtig geltend machen

Viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte verschenken Jahr für Jahr tausende Euro, weil sie nicht alle möglichen Betriebsausgaben kennen oder unsicher sind, was tatsächlich absetzbar ist.

Was alles absetzbar ist - und was nicht

Die Liste potenzieller Betriebsausgaben ist lang: Fortbildungskosten für Kongresse und Seminare, Fachzeitschriften und medizinische Fachliteratur, Kosten für das häusliche Arbeitszimmer, berufliche Versicherungen (Berufshaftpflicht, Praxisausfallversicherung), Fahrtkosten zu beruflichen Terminen, Bewirtungskosten bei beruflichen Anlässen, Mitgliedsbeiträge in Berufsverbänden, Kosten für die eigene Homepage und Marketing.

Aber Vorsicht: Nicht alles, was auf den ersten Blick wie eine Betriebsausgabe aussieht, ist auch eine. Die Grenzen zwischen privat und beruflich sind manchmal fließend und werden vom Finanzamt kritisch geprüft. Wann ist ein Kongress wirklich fortbildungsrelevant, wann überwiegt der private Urlaubscharakter? Welche Kosten für Berufskleidung sind absetzbar?

Ein Steuerberater kennt diese Grenzen genau und sorgt dafür, dass du einerseits keine Möglichkeiten verschenkst, andererseits aber auch nichts Unzulässiges geltend machst. Letzteres könnte bei einer Betriebsprüfung zu erheblichen Nachzahlungen und Strafzahlungen führen.

Grund 5: Altersvorsorge steueroptimiert gestalten

Die finanzielle Absicherung im Alter ist für Ärztinnen und Ärzte ein zentrales Thema. Während angestellte Ärztinnen und Ärzte meist über das Versorgungswerk abgesichert sind, müssen sich Niedergelassene intensiv mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzen.

Basisversorgung, Rürup-Rente und betriebliche Altersvorsorge

Das Versorgungswerk bildet die Grundlage, reicht aber oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Hier kommen zusätzliche Vorsorgemodelle ins Spiel:

Die Rürup-Rente (Basisrente) bietet besonders für Selbstständige interessante Steuervorteile. Die Beiträge sind als Sonderausgaben absetzbar – aktuell bis zu bestimmten Höchstgrenzen. Ein Steuerberater kann berechnen, welche Beitragshöhe für deine Situation optimal ist.

Die betriebliche Altersvorsorge kann über die Praxis aufgebaut werden. Hier gibt es verschiedene Durchführungswege mit unterschiedlichen steuerlichen Auswirkungen. Direktversicherung, Pensionszusage oder Unterstützungskasse – jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile.

Zusätzlich können vermögenswirksame Leistungen, Immobilieninvestitionen oder andere Vorsorgeinstrumente relevant sein. Ein erfahrener Steuerberater entwickelt gemeinsam mit dir einen steueroptimierten Altersvorsorgeplan, der zu deiner Einkommens- und Lebensplanung passt.

Grund 6: Umsatzsteuer - ein komplexes Thema für Ärztinnen und Ärzte

Die Umsatzsteuer ist für viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ein Buch mit sieben Siegeln. Grundsätzlich sind ärztliche Heilbehandlungen von der Umsatzsteuer befreit – so weit, so einfach. Die Realität ist jedoch komplizierter.

Steuerfreie und steuerpflichtige Umsätze richtig trennen

In vielen Praxen gibt es eine Mischung aus steuerfreien und steuerpflichtigen Umsätzen:

Steuerfrei sind: Diagnostik und Therapie im Rahmen der Heilbehandlung, Vorsorgeuntersuchungen mit medizinischer Indikation, ärztliche Gutachten im Rahmen der Heilbehandlung.

Steuerpflichtig können sein: Ästhetische Behandlungen ohne medizinische Indikation, Verkauf von Kosmetika oder medizinischen Hilfsmitteln, Gutachtertätigkeiten für Versicherungen oder Gerichte, Tauglichkeitsuntersuchungen für Arbeitgeber, Wunschleistungen ohne medizinische Notwendigkeit.

Die richtige Zuordnung und Dokumentation ist entscheidend. Bei falscher Handhabung können Nachforderungen des Finanzamts drohen – inklusive Zinsen und möglicherweise Strafen. Besonders kritisch wird es bei gemischten Leistungen: Wenn eine Behandlung sowohl medizinische als auch ästhetische Komponenten hat, wie trennst du das sauber?

Ein Steuerberater mit Erfahrung im medizinischen Bereich kennt die Rechtsprechung zu diesen Fragen und hilft dir, von Anfang an eine saubere Struktur aufzubauen. Das erspart dir später viel Ärger und Geld.

Grund 7: Schutz vor kostspieligen Fehlern bei Betriebsprüfungen

Betriebsprüfungen durch das Finanzamt sind für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte keine Seltenheit. Bei höheren Umsätzen werden Praxen regelmäßig geprüft – oft im Abstand von einigen Jahren.

Professionelle Vorbereitung und Begleitung

Eine Betriebsprüfung ohne fachkundige Unterstützung kann schnell unangenehm werden. Prüferinnen und Prüfer vom Finanzamt sind geschult darin, Unregelmäßigkeiten zu finden und Mehreinnahmen zu generieren. Ohne professionelle Hilfe kannst du schnell in eine Rechtfertigungsposition geraten.

Eine erfahrene Steuerberatung bereitet dich optimal auf die Prüfung vor:

  • Alle Unterlagen werden im Vorfeld durchgesehen und optimiert

  • Kritische Punkte werden identifiziert und proaktiv adressiert

  • Die Dokumentation wird auf Vollständigkeit geprüft

  • Der Steuerberater begleitet alle Prüfungstermine

  • Er kommuniziert professionell mit den Prüfern

  • Streitpunkte werden fachkundig argumentiert

Die Erfahrung zeigt: Mit professioneller Unterstützung fallen Betriebsprüfungen in der Regel deutlich glimpflicher aus. Die Kosten für den Steuerberater sind dabei fast immer niedriger als die Nachzahlungen, die ohne fachkundige Begleitung drohen würden.

Wer sich tiefer mit den rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekten der Praxisführung auseinandersetzen möchte, findet im Buch Praxisführung für Arzt- und Zahnarztpraxen: Kosten senken, Effizienz steigern* von Andreas Frodl fundiertes Fachwissen zu allen wichtigen unternehmerischen Bereichen.

Grund 8: Zeitersparnis für das Wesentliche - deine Patientinnen und Patienten

Als Ärztin oder Arzt ist deine Zeit extrem wertvoll. Jede Stunde, die du mit Steuerformularen, Belegen sortieren und Recherchen zum Steuerrecht verbringst, fehlt dir an anderer Stelle.

Fokus auf die Medizin statt auf Steuerformulare

Mach dir bewusst, was deine Arbeitszeit wert ist: Angenommen, du verdienst in deiner Praxis 150 Euro pro Stunde (nach Abzug der Praxiskosten). Wenn du 10 Stunden pro Monat mit Steuerthemen verbringst, entspricht das einem entgangenen Einkommen von 1.500 Euro monatlich oder 18.000 Euro jährlich.

Selbst wenn ein Steuerberater dich 500 Euro pro Monat kostet (was für eine durchschnittliche Praxis schon am oberen Ende liegt), sparst du immer noch 1.000 Euro – und das ist nur die direkte Zeitersparnis. Hinzu kommen:

  • Weniger Stress und mentale Belastung

  • Mehr Zeit für Patientenversorgung und damit höhere Einnahmen

  • Mehr Zeit für Familie und Erholung

  • Bessere Work-Life-Balance

Zudem kannst du die gewonnene Zeit für medizinische Fortbildungen nutzen, die deine fachliche Kompetenz erweitern und letztlich auch zu besseren Behandlungsergebnissen und höherer Patientenzufriedenheit führen.

Grund 9: Steuerplanung statt Steuererklärung

Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen selbst gemachter Steuererklärung und professioneller Steuerberatung liegt in der strategischen Ausrichtung.

Vorausschauend planen statt reaktiv handeln

Wenn du deine Steuererklärung selbst machst oder nur eine Software nutzt, arbeitest du immer rückwärtsgewandt. Du schaust auf das vergangene Jahr und versuchst, das Beste daraus zu machen. Ein guter Steuerberater arbeitet hingegen vorausschauend und proaktiv:

  • Im Januar/Februar: Analyse des vergangenen Jahres und Identifikation von Optimierungspotenzialen für die laufende Steuererklärung.

  • Im Frühjahr: Gemeinsame Planung für das laufende Jahr. Welche Investitionen sind geplant? Wann sollten sie getätigt werden? Gibt es Möglichkeiten zur Gewinnglättung?

  • Im Sommer: Zwischenbilanz und Anpassung der Strategie. Liegt das Einkommen höher oder niedriger als erwartet? Müssen Vorauszahlungen angepasst werden?

  • Im Herbst: Finale Planung für das Jahr. Welche Maßnahmen sollten noch vor Jahresende umgesetzt werden? Gibt es noch Spielräume für steueroptimierte Investitionen oder Rückstellungen?

Diese proaktive Herangehensweise ermöglicht eine viel effektivere Steueroptimierung. Statt nur zu dokumentieren, was passiert ist, gestaltest du aktiv deine steuerliche Situation. Das kann im Laufe deiner ärztlichen Karriere einen sechsstelligen Unterschied machen.

Wer sich parallel zur professionellen Steuerberatung auch privat mit den Grundlagen des Vermögensaufbaus beschäftigen möchte, findet im Bestseller Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Ein Investmentbuch für fortgeschrittene Privatanleger* von Gerd Kommer einen leicht verständlichen Einstieg in die Themen ETF-Anlage und langfristiger Vermögensaufbau.

Fazit: Die Investition, die sich rechnet

Ein guter Steuerberater ist keine Ausgabe – er ist eine Investition in deine finanzielle Zukunft. Die neun genannten Gründe zeigen, dass professionelle Steuerberatung weit über das bloße Ausfüllen von Formularen hinausgeht.

Ein spezialisierter Steuerberater hilft dir, die komplexen steuerlichen Regelungen für medizinische Berufe zu navigieren, deine Praxisstruktur optimal zu gestalten, alle Abschreibungsmöglichkeiten zu nutzen und proaktiv zu planen statt nur zu reagieren. Er schützt dich vor kostspieligen Fehlern, spart dir wertvolle Zeit und ermöglicht es dir, dich auf das zu konzentrieren, wofür du ausgebildet wurdest: die Versorgung deiner Patientinnen und Patienten.

Die Kosten für einen Steuerberater machen sich in der Regel durch Steuerersparnis und Zeitgewinn mehr als bezahlt. Achte bei der Auswahl darauf, einen Steuerberater mit Erfahrung im medizinischen Bereich zu finden, der die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen von Ärztinnen und Ärzten kennt.

Wenn du noch mehr zum Thema Steuern erfahren möchtest, lese dir auch gerne unseren Ratgeber Steuern durch.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was kostet ein Steuerberater für Ärztinnen und Ärzte?

Die Kosten richten sich nach der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) und hängen vom Umsatz sowie der Komplexität deiner steuerlichen Situation ab. Für eine durchschnittliche Einzelpraxis kannst du mit Kosten zwischen 300 und 800 Euro monatlich rechnen.

Bei größeren Gemeinschaftspraxen oder komplexen Strukturen kann es auch mehr sein. Wichtig: Ein guter Steuerberater spart dir in der Regel mehr Steuern, als er kostet. Die Investition amortisiert sich durch Steueroptimierung, vermiedene Fehler und Zeitersparnis meist schon im ersten Jahr.

Ab wann lohnt sich ein Steuerberater für mich als Ärztin oder Arzt?

Grundsätzlich ist professionelle Steuerberatung bereits bei der Praxisgründung sinnvoll. Die Weichen für deine steuerliche Zukunft werden in dieser Phase gestellt – Fehler lassen sich später nur schwer korrigieren. Spätestens wenn du als niedergelassene Ärztin oder niedergelassener Arzt ein Jahreseinkommen von 80.000 bis 100.000 Euro überschreitest, ist ein Steuerberater fast immer wirtschaftlich sinnvoll.

Bei komplexen Strukturen wie Gemeinschaftspraxen, MVZ oder wenn du mehrere Einkommensquellen hast, ist professionelle Beratung unverzichtbar – unabhängig von der Einkommenshöhe.

Kann ich nicht einfach eine Steuersoftware verwenden?

Steuersoftware kann für angestellte Ärztinnen und Ärzte mit einfachen Verhältnissen ausreichen. Für Niedergelassene stößt sie jedoch schnell an ihre Grenzen. Software kennt keine individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, sie kann nicht vorausschauend planen und bei komplexen Fragen zu Praxisstrukturen, Investitionsentscheidungen oder Umsatzsteuer ist sie überfordert.

Zudem fehlt die persönliche Beratung bei wichtigen Entscheidungen. Eine Software kann dir Formulare ausfüllen – ein Steuerberater entwickelt mit dir eine Strategie. Der Unterschied liegt nicht nur in der Steuererklärung, sondern in der langfristigen Steueroptimierung.

Worauf sollte ich bei der Wahl eines Steuerberaters achten?

Entscheidend ist die Erfahrung mit Heilberufen. Ein Steuerberater, der viele Ärztinnen und Ärzte betreut, kennt die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten. Frage nach Referenzen und Empfehlungen von Kolleginnen und Kollegen.

Die persönliche Chemie ist ebenfalls wichtig – du solltest dich gut aufgehoben fühlen und Vertrauen haben. Achte darauf, dass der Steuerberater proaktiv berät und nicht nur reaktiv deine Steuererklärung erstellt. Ein guter Indikator: Wird dir eine strategische Jahresplanung angeboten oder nur die nachträgliche Bearbeitung?

Wie oft sollte ich mit meinem Steuerberater sprechen?

Mindestens einmal jährlich sollte ein ausführliches Planungsgespräch stattfinden, idealerweise zu Beginn des Jahres. Bei Praxisgründung oder -erweiterung solltest du deinen Steuerberater frühzeitig einbinden – am besten noch in der Planungsphase.

Quartalsweise Kontakte sind bei komplexeren Strukturen wie Gemeinschaftspraxen oder MVZ sinnvoll. Anlassbezogen solltest du ihn vor größeren Investitionen, bei Änderungen der Praxisstruktur oder bei Fragen zur Altersvorsorge konsultieren. Viele Steuerberater bieten heute auch digitale Kommunikationswege an, sodass du bei Fragen nicht immer einen Termin vereinbaren musst, sondern schnell Antworten bekommst.


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