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Der präzisionsblog zu den themen finanzen, investieren, praxisführung und Karriere

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Sparpotenziale in der Praxis heben: So senkst du deine Kosten ohne Qualitätseinbußen

Mehrere brennende Glühbirnen als Symbol für Energieverbrauch
Mehrere brennende Glühbirnen als Symbol für Energieverbrauch
Mehrere brennende Glühbirnen als Symbol für Energieverbrauch

Lesedauer: 10 Minuten

09.05.2025

Darum geht's

In Zeiten stagnierender Vergütung und gleichzeitig steigenden Kosten stehen Arztpraxen vor der Herausforderung, wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, ohne dabei Abstriche bei der medizinischen Qualität zu machen. Die Rentabilität einer Praxis hängt von zahlreichen Faktoren ab, die oft im hektischen Alltag übersehen werden. Während viele Ärztinnen und Ärzte sich auf die medizinische Versorgung konzentrieren, schlummern in den Bereichen Einkauf, Energieverbrauch und Praxisabläufen erhebliche Optimierungspotenziale.

Diese drei Säulen bilden das Fundament eines wirtschaftlich gesunden Praxisbetriebs. Mit den Maßnahmen, die wir im Folgenden besprechen werden, kannst du deine laufenden Kosten senken, die Effizienz steigern und die finanzielle Stabilität deiner Praxis nachhaltig verbessern – natürlich ohne dass die Patientenversorgung darunter leidet.

Die drei Säulen der Praxisrentabilität

Ärztin bei der Buchhaltung

Der wirtschaftliche Erfolg deiner Praxis basiert im Wesentlichen auf dem Zusammenspiel von Einnahmen und Prozesseffizienz auf der einen Seite und Ausgaben wie Verbrauchsmaterialien, Medizintechnik und Energieverbrauch auf der anderen Seite. Diese Bereiche beeinflussen sich gegenseitig und bilden ein komplexes System, in dem selbst kleine Optimierungen große Auswirkungen haben können. Ein ganzheitlicher Ansatz ist daher entscheidend.

Die Einkaufskosten machen bei vielen Praxen einen erheblichen Teil der laufenden Ausgaben aus. Vom Verbandsmaterial über Medikamente bis hin zu teuren Spezialgeräten – jede Einsparung wirkt sich direkt auf deine Gewinnmarge aus. Der Energieverbrauch wird oft unterschätzt, stellt aber angesichts nach wie vor hoher Preise einen immer wichtigeren Kostenfaktor dar. Die Prozesseffizienz wiederum entscheidet darüber, wie effektiv deine Ressourcen eingesetzt werden und wie viele Patienten du in der verfügbaren Zeit optimal behandeln kannst.

Um diese Bereiche zu analysieren und zu optimieren, empfiehlt sich zunächst eine strukturierte Kostenerfassung. Teile deine Ausgaben in Kategorien ein und verfolge sie über mehrere Monate hinweg. So erkennst du Muster und Ausreißer, die Ansatzpunkte für Verbesserungen liefern.

Kennzahlen, die du im Blick behalten solltest

Für eine adäquate finanzielle Steuerung deiner Praxis sind bestimmte Kennzahlen von großer Bedeutung. Zu den wichtigsten gehören der Deckungsbeitrag pro Behandlungsstunde oder Leistung, das Verhältnis von Personalkosten zum Umsatz, der Materialaufwand in Prozent vom Umsatz, die Energiekosten pro Quadratmeter sowie die Durchlaufzeiten pro Patientenbesuch.

Diese Kennzahlen solltest du nicht nur erfassen, sondern regelmäßig – idealerweise vierteljährlich – analysieren und mit Branchendurchschnitten vergleichen. Moderne Praxisverwaltungssysteme bieten oftmals integrierte Controlling-Module, die diese Auswertungen automatisiert erstellen. Alternativ können einfache Tabellenkalkulationen oder spezialisierte Software wie z.B. Solvi zum Einsatz kommen.

Die regelmäßige Überprüfung dieser Zahlen ist der Schlüssel zum finanziellen Erfolg. Nur was gemessen wird, kann auch gezielt verbessert werden. Plane daher feste Termine für die Analyse deiner betriebswirtschaftlichen Kennzahlen ein – am besten gemeinsam mit deinem Steuerberater oder einem auf Arztpraxen spezialisierten Betriebswirt.

Einkaufsoptimierung: Clever sparen ohne Qualitätseinbußen

Verhandlungsstrategien mit Lieferanten

Der gezielte Einkauf von Materialien und Dienstleistungen birgt erhebliches Sparpotenzial. Oftmals werden Standardkonditionen akzeptiert, obwohl Verhandlungsspielraum besteht. Mit gezielten Einkaufsverhandlungen kannst du oft bessere Konditionen und Rabatte aushandeln. Besonders wirkungsvoll ist das Bündeln von Bestellungen bei wenigen Lieferanten, um größere Volumina zu erreichen. Führe regelmäßig Jahresgespräche mit deinen wichtigsten Lieferanten und vereinbare Zielrabatte. Ein systematischer Vergleich von Angeboten verschiedener Anbieter liefert wertvolle Informationen für Verhandlungen. Auch alternative Zahlungsmodalitäten wie Skonto bei schneller Zahlung oder Staffelrabatte können erhebliche Einsparungen bringen.

Langfristige Lieferantenbeziehungen haben durchaus Vorteile: Zuverlässigkeit, besserer Service und oft bevorzugte Behandlung bei Engpässen. Dennoch solltest du diese Beziehungen alle zwei bis drei Jahre auf den Prüfstand stellen und neu verhandeln.

Bei Preisverhandlungen ist gute Vorbereitung entscheidend. Kenne die marktüblichen Preise, aktuelle Entwicklungen in der Branche und die Situation deines Lieferanten. Ein freundlicher, aber bestimmter Verhandlungsstil führt meist zu besseren Ergebnissen als aggressive Forderungen.

Bestandsmanagement neu gedacht

Ein effizientes Bestandsmanagement verhindert sowohl kostspielige Überbestände als auch kritische Engpässe. Moderne Systeme zur Bestandskontrolle können hier wahre Wunder bewirken. Technologien wie Barcode-Scanning ermöglichen eine einfache Bestandserfassung, wobei Mindestbestandsalarme für automatische Nachbestellungen sorgen. Ein systematisches Verfallsdatenmanagement minimiert Abschreibungen, und regelmäßige Verbrauchsanalysen helfen, die Bestellmengen zu optimieren.

Die Frage nach Just-in-time-Lieferungen oder Vorratshaltung hängt stark von deinem Fachgebiet und Praxisprofil ab. Während bestimmte Eingriffe oft spezifische Materialien erfordern, die auf Vorrat gehalten werden müssen, können Standardartikel häufig bedarfsgerecht bestellt werden. Eine hybride Strategie ist für die meisten Praxen optimal: Basisbestände für den täglichen Bedarf plus schneller Zugriff auf Spezialbedarfe.

Um Überbestände und Verfallskosten zu minimieren, empfiehlt sich ein FIFO-Prinzip (First In, First Out) bei der Lagerung sowie eine regelmäßige Inventur, idealerweise vierteljährlich für wichtige Artikel.

Einkaufsgemeinschaften: Gemeinsam stärker

Einkaufskooperationen mit anderen Praxen können deine Verhandlungsposition deutlich stärken. Die gemeinsame Beschaffung führt zu besseren Konditionen durch höhere Abnahmemengen und verteilt den administrativen Aufwand auf mehrere Schultern.

Bei der Suche nach der richtigen Einkaufsgemeinschaft solltest du auf mehrere Faktoren achten. Prüfe, ob das Sortiment zu deinem Fachgebiet passt und wie transparent die Konditionen und Rabattstrukturen sind. Achte besonders auf mögliche Mindestabnahmemengen oder andere Verpflichtungen sowie auf die Flexibilität bei Änderungen deines Bedarfs.

Erfolgreiche Einkaufsgemeinschaften ermöglichen oft Einsparpotenziale zwischen 10 und 25 Prozent gegenüber Einzelbestellungen. Besonders bei Verbrauchsmaterialien und Bürobedarf lohnt sich der gemeinsame Einkauf. Auch bei größeren Investitionen wie medizinischen Geräten kannst du durch gebündelte Beschaffung oft bessere Konditionen und Serviceverträge aushandeln.

Energieeffizienz: Nachhaltig sparen

Energiecheck: Wo verschwenden Arztpraxen eigentlich am meisten?

Arztpraxen gehören zu den energieintensiveren Gewerbebetrieben, was erhebliches Einsparpotenzial bietet. Die typischen Energiefresser in medizinischen Einrichtungen sind:

  • Klimatisierung und Lüftung: 30-40% des Energieverbrauchs

  • Beleuchtung: 15-25% des Energieverbrauchs

  • Medizinische Geräte: 15-30% des Energieverbrauchs

  • IT und Kommunikation: 10-15% des Energieverbrauchs

  • Sonstige elektrische Verbraucher (Kaffeemaschinen, Kühlschränke etc.): 5-10% des Energieverbrauchs

Für eine schnelle Analyse deines Energieverbrauchs bieten viele Energieversorger und Energieberater spezielle Energiechecks an. Auch einfache Strommessgeräte können helfen, einzelne Verbraucher zu identifizieren. Die meisten Praxen sollten ihre Optimierungsmaßnahmen nach Einsparpotenzial priorisieren, beginnend mit der Optimierung der Betriebszeiten von Klima- und Lüftungsanlagen, gefolgt von der Umstellung auf LED-Beleuchtung, energieeffizienter IT-Ausstattung und intelligenten Steuerungssystemen für alle Verbraucher.

Moderne Technik, niedrigere Kosten

Investitionen in energieeffiziente Geräte zahlen sich meist schneller aus, als viele Praxisinhaber vermuten. Besonders lohnenswert sind smarte Heizkörperthermostate*, die Umrüstung auf LED-Beleuchtung mit Präsenzmeldern, die sich oft schon nach 1-2 Jahren amortisiert. Auch moderne Klimageräte mit Wärmerückgewinnung und energieeffiziente Kühl- und Gefrierschränke für Medikamente bieten ein attraktives Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Die Amortisationszeiten verkürzen sich deutlich, wenn du staatliche Förderprogramme in Anspruch nimmst. Sowohl die KfW als auch viele Bundesländer bieten spezielle Fördermittel für Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen an. Lass dich hierzu von einem Energieberater oder deiner Hausbank informieren.

Mitarbeiter als Energiesparpartner

Die beste Technik nutzt wenig, wenn das Praxisteam nicht mitzieht. Um ein energiebewusstes Team aufzubauen, solltest du klare Regeln für den Umgang mit Energie aufstellen und die wirtschaftlichen Vorteile des Energiesparens transparent machen. Durch die Zuweisung von Verantwortlichkeiten für bestimmte Bereiche und die regelmäßige Kommunikation von Erfolgen und Einsparungen schaffst du ein Bewusstsein für das Thema.

Für den Praxisalltag haben sich bestimmte Routinen bewährt. Eine Checkliste für die letzte Person, die die Praxis verlässt, hilft, unnötigen Verbrauch zu vermeiden. Die automatische Abschaltung nicht benötigter Geräte in Pausen sowie optimierte Temperatureinstellungen je nach Raumnutzung und Tageszeit tragen ebenfalls zur Energieeinsparung bei.

Viele Praxen machen gute Erfahrungen mit Anreizsystemen: Ein Teil der eingesparten Energiekosten wird dabei als Teambonus ausgezahlt oder für gemeinsame Aktivitäten verwendet. Dies schafft eine Win-win-Situation und motiviert alle Beteiligten, bewusster mit Energie umzugehen.

Prozessoptimierung: Effizienz als Gewinnbringer

Patientenströme intelligent lenken

Die geschickte Organisation der Patientenströme ist ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor. Lange Wartezeiten verärgern nicht nur Patienten, sondern kosten auch wertvolle Ressourcen. Mit durchdachten Maßnahmen kannst du Wartezeiten reduzieren, ohne dass die Behandlungsqualität leidet. Optimiere dein Terminbuchungssystem mit unterschiedlichen Zeitfenstern je nach Behandlungsart und plane Pufferzeiten für Notfälle und komplexe Fälle ein. Das Clustern von Sprechstunden nach Anliegen – etwa Routine-Checks am Vormittag und ausführlichere Beratungen am Nachmittag – optimiert den Patientenfluss. Die Online-Terminvergabe mit automatischen Erinnerungen reduziert zudem das Risiko von No-Shows.

Die räumliche Optimierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Analysiere die Bewegungsmuster in deiner Praxis und organisiere die Räume so, dass häufig genutzte Bereiche nahe beieinander liegen. Eine durchdachte Wegführung reduziert nicht nur Laufwege für das Personal, sondern schafft auch mehr Privatsphäre und Komfort für die Patienten.

Digitalisierung, die sich rechnet

Die Digitalisierung von Praxisabläufen hat enormes Potenzial, deine Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Der Schlüssel liegt in der optimalen Nutzung deiner Praxissoftware. Nutze zunächst alle Module deiner bestehenden Software, bevor du in neue Lösungen investierst. Regelmäßige Schulungen für dein Team stellen sicher, dass alle Funktionen optimal genutzt werden. Die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben wie Terminbestätigungen oder Recall-Systeme spart Zeit, ebenso wie die Integration digitaler Anamnese- und Aufklärungsbögen.

Der Weg zur papierlosen Praxis muss nicht abrupt erfolgen. Ein schrittweiser Übergang beginnt typischerweise mit der Digitalisierung der Patientenakten, gefolgt von elektronischer Kommunikation mit Patienten, digitalem Austausch mit Kollegen und Kostenträgern und schließlich vollständig digitalisierten Verwaltungsprozessen.

Besonders lohnend ist die Automatisierung von Abrechnungs- und Dokumentationsprozessen. Mit modernen Systemen kannst du die Kodierung von Leistungen optimieren, Abrechnungsfehler minimieren und den administrativen Aufwand deutlich reduzieren. Dies führt zu Zeitersparnissen und oft auch zu höheren Abrechnungssummen durch vollständigere Erfassung aller erbrachten Leistungen.

Zeit ist Geld: Delegieren und fokussieren

Die kluge Verteilung von Aufgaben innerhalb des Praxisteams ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Als Arzt oder Ärztin solltest du dich auf die Tätigkeiten konzentrieren, die deiner Qualifikation entsprechen und die höchste Wertschöpfung bieten. Viele Aufgaben kannst du problemlos delegieren, darunter administrative Tätigkeiten wie Terminvergabe und Dokumentenverwaltung, Routinemessungen und Voruntersuchungen, Patientenaufklärung zu Standardthemen sowie Teile der Abrechnung und des Qualitätsmanagements.

Eine optimale Arbeitsteilung zwischen dir und deinem Praxisteam basiert auf klaren Verantwortlichkeiten und dokumentierten Prozessen. Investiere in die Qualifikation deiner Mitarbeiter, damit sie anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können. Dies kann bedeuten, dass du kurzfristig Zeit für Schulungen und Einarbeitung aufwenden musst, langfristig gewinnst du jedoch wertvolle Zeit für umsatzstarke Tätigkeiten.

Ein bewährter Ansatz ist die Analyse deines typischen Arbeitstages: Führe zwei Wochen lang Protokoll über deine Tätigkeiten und deren Dauer. Identifiziere dann, welche Aufgaben nur du erledigen kannst und welche delegierbar wären. Oft zeigt sich, dass bis zu 30% der Arztzeit für Tätigkeiten aufgewendet wird, die auch andere Teammitglieder übernehmen könnten.

Qualitätsmanagement als Kostenfaktor

Fehler vermeiden statt korrigieren

Ein durchdachtes Qualitätsmanagement ist ein wirksames Instrument zur Kostensenkung. Fehler in der Patientenversorgung, bei der Abrechnung oder in organisatorischen Abläufen verursachen oftmals Mehrarbeit und können auch finanzielle Einbußen nach sich ziehen.

Ein praxisnahes QM-System ohne überbordende Bürokratie sollte sich auf wesentliche Kernbereiche konzentrieren. Dazu gehören standardisierte Behandlungspfade für häufige Krankheitsbilder, klare Verantwortlichkeiten und Vertretungsregelungen, ein systematisches Beschwerdemanagement sowie regelmäßige Team-Besprechungen zur Prozessverbesserung.

Die finanziellen Vorteile eines guten Qualitätsmanagements zeigen sich in verschiedenen Bereichen. Weniger Nacharbeit durch standardisierte Prozesse, geringere Fehlerquoten bei der Abrechnung, eine bessere Dokumentation als Schutz vor Regressforderungen oder vor Plausibilitätsprüfungen sowie eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und geringere Fluktuation tragen alle zur Kostensenkung bei.

Investiere in präventive Maßnahmen wie regelmäßige Schulungen, klare Checklisten und gut dokumentierte Abläufe. Diese sind fast immer kostengünstiger als die Behebung eingetretener Fehler.

Patientenzufriedenheit als Wettbewerbsvorteil

Zufriedene Patienten sind nicht nur angenehmer im Umgang, sondern auch wirtschaftlich wertvoll. Der Zusammenhang zwischen Patientenbindung und Rentabilität basiert auf mehreren Faktoren. Bestehende Patienten verursachen geringere Akquisitionskosten, Stammpatienten kennen die Praxisabläufe und benötigen weniger Anleitung, und Weiterempfehlungen reduzieren den Bedarf an kostspieligem Marketing.

Zur Steigerung der Patientenloyalität gibt es eine Reihe einfacher, aber wirksamer Maßnahmen. Persönliche Ansprache und individuelle Betreuung schaffen Vertrauen, während transparente Kommunikation über Behandlungsoptionen und Kosten Missverständnisse vermeidet. Kurze Wartezeiten und eine angenehme Praxisatmosphäre tragen zum positiven Erlebnis bei. Nachsorge-Anrufe nach komplexeren Eingriffen sowie digitale Services wie Online-Terminvergabe oder elektronische Rezepte erhöhen den Patientenkomfort.

Aktives Empfehlungsmarketing kann dein traditionelles Marketingbudget deutlich entlasten. Ermuntere zufriedene Patienten zu Bewertungen auf relevanten Portalen, nutze Testimonials für deine Webseite (mit Einwilligung) und bedanke dich gezielt für Weiterempfehlungen.

Investitionen planen und finanzieren

Wann sich welche Investitionen lohnen

Größere Anschaffungen sollten stets einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Für deine Entscheidungsfindung sind mehrere Kriterien wichtig: Der Return on Investment gibt Aufschluss darüber, in welchem Zeitraum sich die Investition amortisiert. Auch die Auswirkungen auf die Behandlungsqualität und das Patientenerlebnis, das Entlastungspotenzial für dich und dein Team sowie die strategische Ausrichtung im Hinblick auf deine Praxisvision spielen eine wichtige Rolle.

Bei der Make-or-buy-Entscheidung – also der Frage, ob du eine Leistung selbst erbringen oder auslagern solltest – berücksichtige neben den reinen Kosten auch Faktoren wie Qualitätskontrolle, Flexibilität und die Auswirkungen auf deine Kernkompetenzen. Klassische Auslagerungskandidaten sind Reinigung, IT-Support, Teile der Buchhaltung und spezialisierte Laborleistungen.

Für kostenintensive Projekte ist eine solide Liquiditätsplanung unverzichtbar. Berücksichtige dabei einmalige Anschaffungskosten und den Installationsaufwand, laufende Betriebskosten und Wartungsaufwand, mögliche Einnahmeausfälle während der Implementierungsphase sowie die steuerlichen Auswirkungen in verschiedenen Geschäftsjahren.

Finanzierungsoptionen im Vergleich

Für die Finanzierung größerer Investitionen stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile bieten:

Leasing:

  • Schont deine Liquidität und sorgt für planbare monatliche Belastungen

  • Bietet oft inklusive Wartung und Support

  • Ermöglicht regelmäßige Technologieupgrades ohne hohe Einmalkosten

  • Ist steuerlich meist voll absetzbar

Kredit:

  • Ermöglicht sofortigen Eigentumserwerb

  • Bietet oft niedrigere Gesamtkosten bei langer Nutzungsdauer

  • Gewährt Flexibilität bei Nutzung und Veräußerung

  • Ermöglicht steuerliche Absetzbarkeit von Zinsen und Abschreibungen

Eigenmittel:

  • Vermeidet zusätzliche Finanzierungskosten

  • Bietet maximale Flexibilität und Unabhängigkeit

  • Kann aber Liquiditätsengpässe verursachen

  • Führt zu Opportunitätskosten durch entgangene Rendite bei alternativer Anlage

Die steuerlichen Aspekte der verschiedenen Finanzierungsmodelle solltest du unbedingt mit deinem Steuerberater besprechen. Je nach individueller Situation können unterschiedliche Modelle vorteilhaft sein. Besonders die Nutzung von Sonderabschreibungen und Investitionsabzugsbeträgen kann erhebliche steuerliche Vorteile bieten.

Informiere dich auch über Fördermittel und Zuschüsse für Arztpraxen. Neben den bekannten KfW-Programmen gibt es spezialisierte Fördermöglichkeiten für energieeffiziente Baumaßnahmen und Sanierungen, Digitalisierungsprojekte im Rahmen der Digitalisierungsoffensive, die barrierefreie Umgestaltung der Praxisräume sowie Ausbildung und Qualifizierung von Mitarbeitern.

Fazit und Handlungsplan

Die systematische Optimierung von Einkauf, Energieverbrauch und Praxisabläufen bietet erhebliches Potenzial, um die Rentabilität deiner Arztpraxis nachhaltig zu verbessern. Die wichtigsten Hebel sind:

  1. Strategischer Einkauf durch Bündelung, Verhandlung und Kooperation

  2. Energieeffizienz durch moderne Technik und bewusstes Verhalten

  3. Prozessoptimierung durch Digitalisierung und kluge Aufgabenverteilung

  4. Qualitätsmanagement als Instrument zur Fehlervermeidung

  5. Patientenbindung als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor

Für sofortige Verbesserungen kannst du mit konkreten Schritten beginnen. Analysiere deine Top-10-Ausgabenposten und starte Nachverhandlungen mit Lieferanten. Führe einen einfachen Energiecheck durch und tausche die größten Stromfresser aus. Identifiziere und eliminiere die drei häufigsten Zeitfresser in deinem Praxisalltag. Nicht zuletzt solltest du dein Team nach Verbesserungsvorschlägen befragen und die besten Ideen umsetzen.

Eine langfristige Strategie für nachhaltige Rentabilität umfasst regelmäßige betriebswirtschaftliche Auswertungen und Kennzahlenanalysen. Die jährliche Überprüfung und Anpassung aller wichtigen Verträge und Konditionen gehört ebenso dazu wie die kontinuierliche Investition in die Digitalisierung und Automatisierung sowie gezielte Fortbildung in medizinischen und betriebswirtschaftlichen Bereichen.

Die Optimierung deiner Praxis ist ein kontinuierlicher Prozess. Mit regelmäßigen Überprüfungen und gezielten Anpassungen kannst du deine Praxis immer wieder an veränderte Rahmenbedingungen anpassen und langfristig erfolgreich betreiben.

Mehr zum Thema Praxismanagement und -optimierung findest du auch in unserem entsprechenden Ratgeber.


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