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Diese 10 Ärztinnen und Ärzte haben erfolgreich ein Unternehmen aufgebaut

Eine Ärztin und ein Arzt beim Elevator Pitch
Eine Ärztin und ein Arzt beim Elevator Pitch
Eine Ärztin und ein Arzt beim Elevator Pitch

Lesedauer: 8 Minuten

01.05.2025

Mediziner mit Gründergeist: Es gibt mehr davon, als du denkst

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es nicht wenige Mediziner, die den Weg vom Klinikalltag ins Unternehmertum gewagt haben. Sie haben ihr Fachwissen genutzt, um Start-ups und Firmen aufzubauen – von Digital-Health-Plattformen über Medizintechnik- bis hin zu Pharmaunternehmen. In diesem Blogartikel stellen wir dir zehn solcher Gründerpersönlichkeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor.

Wir zeigen, was sie gegründet haben, welche Rolle sie heute in ihrem Unternehmen spielen und wie ihr medizinischer Hintergrund zum Erfolg beigetragen hat.

  1. Dr. Frank Antwerpes – Gründer der DocCheck Community

Dr. Frank Antwerpes ist studierter Arzt und Zahnarzt und hat bereits in den 1990er-Jahren mit DocCheck eine der ersten medizinischen Online-Communities gegründet . Die Idee entstand aus seiner Vision, medizinisches Wissen digital verfügbar zu machen und Fachleute besser zu vernetzen. DocCheck begann als einfacher Passwortdienst für medizinische Websites und entwickelte sich zu einem großen Netzwerk für Gesundheitsprofis .

Antwerpes brachte damit seine Doppelqualifikation in Medizin und Kommunikation ein: Schon während des Studiums sammelte er Erfahrung als Texter in Werbeagenturen . Heute ist DocCheck mit Hunderttausenden registrierten Nutzern die größte europäische Community für Healthcare-Professionals – ein Pionierprojekt, das ohne Antwerpes’ medizinischen Hintergrund und Marketing-Talent kaum denkbar gewesen wäre.

  1. Dr. Lutz Helmig – Chirurg und Klinik-Unternehmer (Helios Kliniken)

Dr. Lutz Helmig, von Haus aus Chirurg, bewies Unternehmergeist in der Krankenhausbranche. 1987 gründete er sein erstes Klinikunternehmen – die Hospitalgesellschaft Dr. Helmig – und legte damit den Grundstein für die spätere Helios Kliniken GmbH. Zunächst baute er einzelne Kliniken auf und fusionierte 1994 seine Häuser unter dem neuen Namen Helios. Unter Helmigs Führung wuchs Helios zu einem der größten privaten Krankenhausbetreiber Deutschlands.

Schließlich verkaufte er 2005 die stark gewachsene Klinikgruppe für rund 1,5 Milliarden Euro an Fresenius . Helmigs medizinische Expertise als Chirurg half ihm, die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten zu verstehen, während sein Unternehmersinn die Expansion vorantrieb. Mit Helios hat er gezeigt, dass Ärzte nicht nur im OP, sondern auch in der Unternehmensführung erfolgreich sein können.

  1. Dr. Alice Martin – Dermatologin und Mitgründerin von Dermanostic

Dr. Alice Martin ist Fachärztin für Dermatologie und hat gemeinsam mit drei weiteren Ärztinnen und Ärzten das Start-up Dermanostic ins Leben gerufen. Dermanostic bietet eine digitale Hautarztpraxis per App: Patientinnen und Patienten laden Fotos ihrer Hautveränderung hoch und erhalten innerhalb weniger Stunden eine Diagnose samt Therapieempfehlung – bei Bedarf inklusive Rezept. Die zündende Idee dazu entstand aus Martins medizinischem Alltag: Ständig schickten Freunde und Verwandte ihr und Co-Gründerin Dr. Estefanía Lang Hautbilder per WhatsApp mit der Bitte um Rat. Dieses „WhatsApp-Phänomen“ machte deutlich, wie groß der Bedarf an niedrigschwelliger dermatologischer Beratung ist.

Martin und ihre Mitgründer nutzen ihr dermatologisches Fachwissen, um Qualität und Sicherheit der Diagnosen zu gewährleisten. Heute ist Dr. Alice Martin als COO von Dermanostic tätig und treibt die Vision voran, Hautpatienten digital und ortsunabhängig zu versorgen . Ihr medizinischer Hintergrund war dabei essenziell, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und den teledermatologischen Service erfolgreich aufzubauen.

  1. Dr. Philipp Schöllauf – Neurologe und Gründer von nyra health

Dr. Philipp Schöllauf aus Wien ist Neurologe und Co-Gründer des Health-Tech-Unternehmens nyra health. Als Chief Scientific Officer (CSO) verantwortet er die wissenschaftliche Entwicklung der KI-gestützten Therapieplattform für neurologische Patientinnen und Patienten . Die Idee für nyra health kam Schöllauf während seiner Arbeit in einer großen neurologischen Reha-Klinik: Er beobachtete, dass Patienten nach dem Klinikaufenthalt in ein „Therapieloch“ fallen, weil zu Hause die intensive Betreuung fehlt. 2020 gründete er daher mit seinem Team nyra health, um mit der App myReha personalisierte Sprach- und Kognitionstherapien für zu Hause anzubieten.

Die App passt sich mittels Künstlicher Intelligenz dem individuellen Fortschritt an und schließt die Lücke zwischen stationärer Reha und Alltag. Schöllaufs medizinischer Hintergrund war für die Entwicklung entscheidend: Er wusste genau, welche Therapien neurologische Patientinnen brauchen und wie man sie digital abbilden kann. Heute wird nyra health bereits in Dutzenden Kliniken im DACH-Raum eingesetzt. Dr. Philipp Schöllauf zeigt exemplarisch, wie ein Arzt mit wissenschaftlicher Herangehensweise ein erfolgreiches MedTech-Start-up aufbauen kann.

  1. Dr. Sophie Chung – Ärztin und Gründerin der Gesundheitsplattform Qunomedical

Dr. Sophie Chung, welche in Österreich Medizin studiert hat, hat mit Qunomedical eine digitale Gesundheitsplattform gegründet, die Patientinnen und Patienten weltweit den Zugang zu medizinischer Versorgung erleichtert. Chung studierte Humanmedizin und arbeitete zunächst als Ärztin, wechselte dann aber in die Unternehmensberatung und sammelte Erfahrung bei McKinsey sowie beim US-Gesundheitsportal Zocdoc. 2016 machte sie sich schließlich selbstständig und gründete in Berlin ihr eigenes Health-Startup Qunomedical . Die Plattform vernetzt Patientinnen und Patienten mit Kliniken und Ärzt:innen rund um den Globus und hilft etwa bei der Vermittlung von Behandlungen im Ausland .

Als CEO von Qunomedical setzt Chung ihr medizinisches Know-how ein, um Transparenz und Qualität bei den gelisteten Gesundheitsanbietern sicherzustellen. Ihre Motivation zieht sie auch aus persönlichen Erfahrungen: Als Ärztin erkannte sie, wie schwierig es für viele Patienten ist, sich im Gesundheitsdschungel zurechtzufinden. Qunomedical ist so etwas wie ein Kompass, der durch Chungs Hintergrund glaubwürdig und patientenzentriert gestaltet ist. Ihr Erfolg – u.a. eine Aufnahme in die Forbes „40 under 40“ – belegt, dass auch junge Ärztinnen als Gründerinnen in der Digital-Health-Branche Maßstäbe setzen .

  1. Prof. Dr. Ugur Şahin – Onkologe und Mitgründer von BioNTech

Prof. Dr. Ugur Şahin hat tatsächlich Medizingeschichte geschrieben: Der aus Köln stammende Arzt und Wissenschaftler gründete 2008 zusammen mit seiner Frau Özlem Türeci das Biotechnologie-Unternehmen BioNTech in Mainz. Şahin, ein habilitierter Onkologe und Immunologe, verfolgte von Anfang an die Vision, das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebs einzusetzen. Unter seiner Leitung entwickelte BioNTech personalisierte Krebsimmuntherapien und später den ersten mRNA-basierten Impfstoff gegen COVID-19.

Als CEO von BioNTech treibt Şahin die Forschung und Entwicklung neuer Therapien voran. Sein medizinischer Hintergrund ist der Schlüssel zum Erfolg: Şahin versteht die Mechanismen von Krankheiten auf Zellebene und konnte so die mRNA-Technologie zur praktischen Anwendungsreife führen. Spätestens seit der Pandemie ist er weltweit bekannt als einer der „Kopf hinter dem Corona-Impfstoff“. Dabei war Şahin schon vorher ein erfolgreicher Gründer – BioNTech ist nach Ganymed Pharma sein zweites Unternehmen im Pharmabereich. Seine Geschichte vom Sohn türkischer Gastarbeiter zum milliardenschweren Biotech-Unternehmer zeigt, welches Innovationspotenzial im Zusammenspiel von Klinik und Labor steckt .

  1. Prof. Dr. Özlem Türeci – Immunologin und Co-Gründerin von BioNTech

Prof. Dr. Özlem Türeci ist nicht nur Mitgründerin von BioNTech, sondern auch selbst Ärztin und Immunologin. Genau wie ihr Ehemann Ugur Şahin hat sie Medizin studiert und sich der Krebsforschung verschrieben. 2008 gehörte sie zum Gründerteam von BioNTech in Mainz. Als Chief Medical Officer (CMO) verantwortet Türeci bei BioNTech die klinische Entwicklung und trägt damit entscheidend dazu bei, dass aus Forschungsergebnissen tatsächlich zugelassene Medikamente werden. Ihr medizinischer Blickwinkel stellt sicher, dass Patientensicherheit und Wirksamkeit stets im Vordergrund stehen.

Bereits vor BioNTech hatte Türeci Führungsrollen inne – unter anderem als Mitgründerin des Biotech-Unternehmens Ganymed Pharmaceuticals. Bei BioNTech ist sie die treibende Kraft hinter den klinischen Studien und der medizinischen Strategie, was sich besonders bei der rasanten Entwicklung des COVID-19-Impfstoffs zeigte. Türeci wurde für ihre Leistungen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie verkörpert die Ärztin als Unternehmerin in Perfektion: Mit ihrem Wissen als Onkologin und Immunologin hat sie dazu beigetragen, ein weltweit bekanntes Unternehmen aufzubauen.

  1. Dr. Andy Fischer – Pionier der Telemedizin in der Schweiz (Medgate)

Dr. med. Andy Fischer aus der Schweiz ist Chirurg und Notfallmediziner – und ein echter Telemedizin-Pionier. Im Jahr 1999 gründete er in Basel das Unternehmen Medgate, das er bis heute als CEO leitet. Medgate betreibt das größte telemedizinische Zentrum Europas: Über die Medgate-App und Hotline können Patientinnen und Patienten rund um die Uhr ärztliche Konsultationen per Telefon oder Video erhalten. Als Fischer Medgate ins Leben rief, war die Vorstellung, per Ferndiagnose zu behandeln, noch neu. Doch seine Erfahrung als Notarzt zeigte ihm, dass viele Gesundheitsprobleme auch ohne physische Praxis gelöst werden können. Fischer kombinierte seinen klinischen Hintergrund mit unternehmerischem Mut – und etablierte Telemedizin in der Schweiz als anerkannten Bestandteil der Versorgung.

Heute beschäftigt Medgate Hunderte Mitarbeitende, betreibt neben der TeleClinic auch eigene Ärztezentren und expandiert international . Dr. Andy Fischers medizinische Kompetenz verschaffte Medgate von Beginn an Glaubwürdigkeit bei Patienten und im Gesundheitssystem. Zudem engagiert er sich im Fachverband für Telemedizin, um die Rahmenbedingungen für digitale Sprechstunden mitzugestalten . Sein Erfolg zeigt, wie ein Arzt auch über Landesgrenzen hinweg das Gesundheitssystem innovieren kann.

  1. Dr. Markus Müschenich – Kinderarzt und Gründer von Flying Health

Dr. Markus Müschenich, Facharzt für Pädiatrie, ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Arzt zum Digital-Health-Unternehmer werden kann. Nach über zehn Jahren als Manager in Klinikkonzernen gründete er 2012 in Berlin die Firma Flying Health . Flying Health versteht sich als Ökosystem und Company Builder für digitale Gesundheitslösungen – eine Art Startup-Schmiede im Healthcare-Bereich. Müschenich brachte seine Doppelperspektive ein: Als Kinderarzt kennt er die Versorgungspraxis, als Gesundheitsökonom (er hat auch einen Master of Public Health) erkennt er Marktlücken. Bereits 2014 sorgte er für Aufsehen, als Flying Health die weltweit erste Gesundheits-App auf Rezept mitentwickelte .

Inzwischen berät Müschenich mit Flying Health zahlreiche Start-ups, Krankenkassen und Pharmafirmen bei der Einführung digitaler Innovationen im Gesundheitswesen. Sein medizinischer Hintergrund hilft ihm, zwischen Klinikern und Entwicklern zu vermitteln. Außerdem ist Dr. Müschenich Mitgründer des Bundesverbands Internetmedizin, wo er sich politisch für digitale Gesundheit stark macht . Als Arzt der „alten Schule“ mit Blick für die Zukunft zeigt er, dass man die Digitalisierung des Gesundheitssystems aktiv mitgestalten kann, anstatt nur zuzuschauen.

10. Prof. Dr. Wieland Sommer – Radiologe und Gründer von Smart Reporting

Prof. Dr. Wieland Sommer ist Radiologe aus München und hat 2014 das Unternehmen Smart Reporting gegründet . Als Arzt erlebte Sommer täglich, wie zeitaufwändig und unstrukturiert Befundberichte oft sind. Also entwickelte er mit Smart Reporting eine intelligente Software, die Ärzte bei der Befunddokumentation unterstützt. Die Software bietet digitale Checklisten und Textbausteine, mit denen z.B. Röntgen- oder MRT-Befunde schneller und standardisiert erstellt werden können.

Wieland Sommer bringt dabei seine doppelte Expertise ein: Er ist Professor für Radiologie und hat zusätzlich einen Master in Public Health . Das hilft ihm, die Brücke zwischen klinischem Bedarf und Softwareentwicklung zu schlagen. Sein Start-up wuchs schnell – heute nutzen über 10.000 Ärztinnen und Ärzte in mehr als 90 Ländern die Lösungen von Smart Reporting . Sommer konnte auch Investoren überzeugen: Gerade erst hat Smart Reporting 23 Millionen Euro Kapital eingesammelt, um die Befundung noch stärker mit KI zu automatisieren . Das Beispiel von Dr. Wieland Sommer verdeutlicht, wie ein Arzt mit Innovationsdrang den Arbeitsalltag seiner Kollegen erleichtern kann. Seine Produkte entstehen von Ärzten für Ärzte, was ein entscheidender Erfolgsfaktor ist.

Fazit

Diese zehn Persönlichkeiten zeigen die vielfältigen Wege, wie Ärztinnen und Ärzte unternehmerisch aktiv werden können. Ob durch digitale Gesundheits-Apps, medizinische Plattformen, Biotech-Firmen oder Kliniknetze – stets war der medizinische Hintergrund der Gründerinnen bzw. Gründer ein wichtiger Erfolgsfaktor. Ihre Geschichten machen Mut, dass mehr Ärztinnen und Ärzte mit guten Ideen den Schritt in die Gründung wagen.

Denn wer könnte besser geeignete Lösungen für das Gesundheitswesen entwickeln als diejenigen, die tagtäglich darin arbeiten? Jede der hier porträtierten Gründerfiguren verbindet medizinische Leidenschaft mit Innovationsgeist – und genau diese Kombination braucht es, um das Gesundheitswesen zum Wohle der Patienten voranzubringen.

Vor kurzem habe ich selbst neben Finanzskalpell noch eine weitere Website gelauncht, die Augenlaserzentrale. Damit möchte ich Patientinnen und Patienten transparente Informationen rund um das Thema Augenlasern liefern und es Ihnen ermöglichen, sich möglichst transparent über dieses Thema zu informieren.

Vielleicht gibt es auch in deinem Fachgebiet ein Thema, das dich besonders interessiert und mit dem du dich nebenberuflich selbstständig machen kannst. Wenn du fragen zu dem Thema hast, schreibe gerne auf LinkedIn eine Nachricht an Finanzskalpell.

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